Mitten im Dorf, also in der Nähe des jetzigen Traupesehen Besitzes, soll es schon Anfang des vorigen Jahrhunderts einen Dorfkrug gegeben haben; leider sind keine Einzelheiten überliefert.

Die Geschichte des Gasthauses „Zum Kronprinzen“ beginnt 1864. In diesem Jahr baute ein gewisser Eduard Apel in der Dorfmitte ein Haus (Nr. 33) und gründete darin eine Gastwirtschaft (mit Saal im I. Stock), die er „Zum Kronprinzen“ taufte. Der Name steht wohl im Zusammenhang mit dem Hannoverschen Königshaus der Welfen, das im nahegelegenen Rotenkirchen eine Sommerresidenz hatte.

Dem Gasthaus gegenüber bot eine Remise die Möglichkeit, Pferde und Fuhrwerke unterzustellen. Da man beim Planen des Hauses auch einige Fremdenzimmer nicht vergessen hatte, die oben neben dem Saal lagen, darf man wohl annehmen, daß hier eine sogenannte „Ausspannstation“ entstanden war.
Diese wurde nach einigen Jahren an eine Familie Cortny verkauft. Mit der Familie Traupe, die in Salzderhelden den „Ratskeller“ und das „Deutsche Haus“ geführt hatten, kamen 1903 erfahrene Gastronomen nach Fredelsloh und kauften den Cortnysehen Besitz. Traupes fügten dem Betrieb
eine Kolonial- und Haushaltswarenhandlung hinzu und hatten bis 1975 auch noch eine Landwirtschaft von 7 ha. Anstelle des Saales (bis 1975) wurde ein größeres Clubzimmer gebaut, das für Versammlungen, Feiern und Treffen besser geeignet ist. Nachdem in Fredelsloh – wie in vielen anderen Dörfern auch – das Postamt geschlossen worden war, übernahmen Traupes am 1.10.1995 eine Postagentur für das Töpferdorf.

Abschließend die Besitzer des Familienbetriebes im Einzelnen:

1903 – 1916 August Traupe
1916 – 1948 Hermann Traupe sen.
1948 – 1980 Hermann Traupe jun.

1980 – 2003 Ww. Erika Traupe

Aus: Brandhorst, Heinz, Gaststätten in und um Moringen, Eigenverlag Northeim 1997