DIGITALES DORFARCHIV

Handel, Gewerbe, Betriebe und Industrie

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Inhaber: versch. Sammlungen keramik.um

Schafanger 1

von links: Luise Grote geb. Pramann, die Frau des Erbauers mit Tochter Hilda ver. Behrens und Tochter Helene verh. Feise

Brauner Hirsch – Jägerhof

„Junge Einheimische sagen bei Menge, ältere sprechen von Liesegang, alte von „Grote, wenn von Fredelslohs erster Adresse in Sachen Gastronomie die Rede ist. und ein „Brauner Hirschspukt im Jägerhofauch immer noch herum Grund genug, sich einmal mit der Geschichte dieses Gasthauses zu befassen, die 1997 auf eine 160jährige Tradition zurückblicken kann. Und literarisch verewigt ist sie auch noch, denn Heinrich Sohnrey schreibt n „Die Sollinger“ (1923): „Die Gastwirtschatten des Sollings, die „Krüge“, waren und sind im Allgemeinen von guter bäuerlicher Art, sind doch die Krüger fast durchweg Bauern, deren Haupterwerb in der Landwirtschaft liegt. Ein Typ des guten alten Sollingkrügers war z. B. Hermann Grote in Fredelsloh, der regelmäßig um zehn Uhr Feierabend bot. Wollte die Jugend dann noch weiter trinken, sagte er: „Dummen Jungens, gaht nah Hius! Je hewwet moorn jöuen Gröschen nädig enäaug.“ Den älteren Leuten konnte er so grob nicht kommen, ihnen pustete er einfach das Licht vor der Nase aus. Genannter Wirt harte 1831 gegenüber dem heutigen Lokal das „Gasthaus Grote“ gegründet (im jetzigen Haus Küster). Über den weiteren Werdegang schreibt die Moringer Zeitung am 2. 2. 1972: Hermann Grote galt in Fredelsloh bereits als „eingefleischter Junggeselle‘, als er im Jahre 1850 Luise Pramann von „gleich nebenan“ heiratete. Wies’chen- Tante. wie sie genannt wurde, brachte 9000 Thaler mit in die Ehe – und das war damals ein ganzer „Batzen Geld“, wenn man bedenkt, dass etwa zur gleichen Zeit in Fredelsloh ein zwar kleines, aber doch komplettes Anwesen für 900 Thaler zu erwerben war. wie es August von Ohlen in seiner „Engelchristine“ berichtet. Es war auch die Zeit, als in jedem Haus eine „Reuterkammer“ (Reiterkammer) vorhanden war, denn damals schickte der König von Hannover alle von seinem „Peervolk“ (Pferdevolk=Reiter), die sich gut geführt hatten, mit ihren Pferden den Sommer über „in Urlaub“ zu den Bauern aufs Land. Dann herrschte bei aller Arbeit munteres Leben und Treiben, natürlich auch in der Schenke. Von der Mitgift bauten Grotes dann gegenüber 1879 einen neuen Gasthof, einen für die damalige Zeit stattlichen Bau, den sie „Brauner Hirsch“ tauften.“

 

Brandhorst, Heinz, Gaststätten in und um Moringen, Eigenverlag Northeim 1997

 

Fredelsloh Aus Zeitungen vor hundert Jahren:

28. Juni. Zu dem am 8. Juli hier stattfindenden Sportfeste wurde am Sonnabendabend das hiesige Festzeit im Groteschen Gasthause öffentlich verpachtet. Als Höchstbietender erhielt Herr Gastwirt Dörnte mit 340.000 Mark den Zuschlag.

mittendrin 15.7.2023

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